Wenn der Regenradar zum Live-Ticker wird, dann ist klar: ein Gewitter ist im Anmarsch. Aber auch ein Wolkenbruch mit Hagel hält uns nicht davon ab, unser Jubiläum zu feiern. Zum Glück verzieht sich der Regen rechtzeitig und wir treffen uns pünktlich im paradiesischen Garten des Hostel Eden.

Ein charismatischer Mann betritt die Bühne, als erster Gast ohne Präsentation, ohne Bilder. Doch wir merken schnell, seine Worte schaffen lebendige Bilder, die unsere Köpfe besser füllen als jede Leinwand.

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Seine farbenfrohe Kleidung konfrontiert uns direkt mit den eigenen Vorurteilen: Sieht so ein Bestatter aus? Frank Oberüber ist mehr als das – er ist ein Bühnenmensch. Aber das Thema Tod faszinierte ihn schon seit frühester Kindheit. Er nimmt uns mit auf eine Reise durch Tabuthemen, Ängste und falsche Vorsichtsmaßnahmen. Mit seinem selbstverständlichen und respektvollen Umgang mit dem Sterben gibt er seinem Publikum Raum, Fragen zu stellen, die man sich vorher vielleicht nicht einmal erlaubt hat zu denken.

Für mehr Mutanfälle im Leben

Wir sollten den Tod genauso als Teil des Lebens betrachten wie jede Geburt, jede Taufe und jede Hochzeit. Herr Oberüber sieht es dabei als seine Bestimmung, den Lebenden zu helfen. Das geht nur mit Authentizität sagt er – welch wunderbare Worte.

Sein Anliegen: sprecht über den Tod. Denn nur, wer ihn begreift, kann ihn akzeptieren und verarbeiten. Danke, Herr Oberüber.

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Wein und Angst, das ist das Motto von Fatih Demirbas. Wobei sich in seiner Weinbar, dem Renkli, niemand fürchten muss, als nicht-Weinkenner demaskiert zu werden. Wir gewinnen den Eindruck, fast alle aus dem Publikum waren schon einmal zu Gast bei ihm. Überraschen würde es uns nicht, denn dieser herzensgute und offene junge Mann liebt es, Menschen positive Energie zu geben. Doch er musste auch schon lernen, dass es ihn selbst viel Energie kostet. Aber irgendwie liebt er sie doch, die Dramatik und die Selbstgeißelung.

Mitgebracht hat Fatih viele Eindrücke aus seiner Kindheit. Bei den Kinderfotos hört man immer wieder ein Seufzen der Gäste. Ein wichtiger Satz seiner Mutter ist ihm bis heute im Gedächtnis geblieben: „Du darfst an allem satt werden, nur nicht am Arbeiten.“ Sein Wunsch? Leipzig, der Stadt, die ihm so viel Liebe gegeben hat, etwas zurückgeben. Direkt kommt der Einwurf aus dem Publikum: „Das tust Du Tag für Tag im Renkli!“

In Leipzig kam für Fatih nach der Angst vor allem eins – ein richtiger Mutanfall. Danke Fatih, für Deine offenen Worte.

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Hach, es war ein wunderbares Jubiläum mit funkelnden Gästen, prickelndem Sekt, gemeinschaftlichem Anstoßen und fantastischem Kuchen. Einmal mehr war der Abend eine Bestätigung, dass das was wir mit Auf anderen Pfaden – Mutige Lebensgeschichten tun, genau das Richtige ist. Unsere Gäste und wir haben den Abend entspannt, inspiriert und vor allem glücklich ausklingen lassen.

Wir freuen uns auf den 28. August, wenn es weiter geht mit Auf anderen Pfaden 11.

Text: Liesa
Fotos: © sf-mediarevolutions

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